4 Kommentare
  1. Adrian
    Adrian sagte:

    Guten Tag Angela
    Du sprichst mir aus der Seele. Als Verantwortlicher zum Aufbau eines Stabilisierungscoaching für den Kt Bern, heutiger Stv Leiter und aber vielmehr als praktizierender Coach bin ich mit Team fast jeden Tag mit Themen wie Verlust, Trauer, Angst, Orientierungs-Perspektivelosigkeit „konfrontiert“. Du bringst damit also ein wichtiges Thema auf, innerhalb unseres Teams wird dies durchaus auch kontrovers diskutiert. Gerade weil die Grenzen fliessend sind, ist es umso wichtiger ein Sensorium für gewisse Parameter die auf „Gefahrenzonen „ hinweisen, zu haben. Aus unserer Sicht gibt es die durchaus, sie sind dabei aber zu diskutieren und vor allem beim Einzelnen zu implementieren. Die Haltung ist hier mitentscheidend.

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  2. Annette Schönholzer
    Annette Schönholzer sagte:

    Hallo Angela, und herzlichen Dank für deine aufrichtige Schilderung einer Coaching-Situation im Grenzbereich und die Aufnahme dieses wichtigen Themas!
    Ich glaube, dass wir Coaches uns mehr denn je im Grenzbereich bewegen. Ich würde dies aber nicht nur der Pandemie zuschreiben wollen, sondern glaube, dass unsere westliche Gesellschaft sich zunehmend entgrenzt, und eine Unterscheidung zwischen privatem und beruflichem Erleben immer anspruchsvoller wird. Dies ist erkennbar am steigenden Anspruch von Organisationen UND Arbeitnehmenden, sich ganzheitlich in einen „gestaltenden“, partizipativen Arbeitsprozess einzubringen.

    Grundsätzlich glaube ich, dass wir als Coaches im Moment einer akuten Krise als Menschen dazu verpflichtet sind, anderen Menschen Unterstützung anzubieten. Wer z.B. mit integrativen Verfahren arbeitet, erlebt öfter, dass der rein berufliche Kontext verlassen wird – wie könnten wir sonst ganzheitliche Sichtweisen erlangen? Wenn dies eine unerwartet aufkommende Trauer, Wut oder Ohnmacht ist, sollten wir in diesem Moment zur Verfügung stehen, sofern wir uns noch in der Lage fühlen, diese gemeinsam mit dem Klienten zu tragen – ganz so, wie du es beschrieben hast! Natürlich kann dann sein, dass anschliessend eine Weiterverweisung stattfinden sollte oder muss.

    Ich finde das Thema sehr wichtig und freue mich über weitere Perspektiven und Erfahrungen dazu!

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  3. Andreas Thédy
    Andreas Thédy sagte:

    Liebe Angela
    Vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag. Deine Buchempfehlung habe ich mir soeben bestellt.
    Als Job Coach begleite ich oft Coachees/Klienten, welche nach einem Burnout oder einer anderen herausfordernden und belastenden Situation wieder in den ersten Arbeitsmarkt möchten.
    Bei diesen Coachings ist der Grenzbereich oft tangiert und ich spüre, dass sehr viele Coachees/Klienten dies sehr schätzen, wenn es sich in meinen Coachings nicht lediglich um „technisches“ Job Coaching handelt sondern um ein systematisches Coaching, bei welchem der Grenzbereiche miteinbezogen wird.
    Bei mir brichst du kein Tabu sondern triffst eher auf die Regel.
    Liebe Grüsse – Andreas

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  4. Tibor Koromzay
    Tibor Koromzay sagte:

    Liebe Angela
    Danke für deinen Beitrag. Ich erlebe dieses Verschmelzen beinahe schon als Regel (schliesslich haben wir ein grosses Leben, dass sich in allen Bereichen zeigt, finde ich). Ich selber habe eine Psychotherapieausbildung vor meiner Coaching- und Beraterausbildung gemacht, was mir einerseits die Sicherheit gibt, „bereit“ zu sein für was immer auftaucht; andererseits finde ich es wichtig, für Klienten einen allfälligen Übergang in persönliche, biografische usw. Themen klar zu benennen und ihn auch nur mit dem expliziten Einverständnis der Gegenübers zu vollziehen.
    Und von wegen Tabubruch: ich frage mich manchmal, ob die Coachingdisziplin ein Versuch ist, etwas „herauszudifferenzieren“, was alleine zu oft gar nicht reicht, und ob es da mal ein „zurückschwingen“ gibt – natürlich mit allem Respekt gegenüber ganz viel hervorragender Arbeit, die von Coaches erbracht wird.

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